Bereits alltagstauglich?
Ein deutlicher Anstieg bei den neu zugelassenen Elektrofahrzeugen war Ende 2021 trotz Corona deutlich erkennbar. Doch die grössten Herausforderungen liegen derzeit noch bei den Ladestationen in der Schweiz.
Neben Verbesserungen bei Technologie und Komfort tragen auch die Batteriepreise, welche um knapp zwei Drittel niedriger sind als noch vor zehn Jahren, sowie strengere CO2-Grenzwerte zum Erfolg der alternativen Antriebsmodelle bei. seit 2020 darf der Grenzwert für CO2-Emissionen von Neufahrzeugen nur noch bei 95 Gramm CO2 (NEFZ) bzw. 118 Gramm (WLTP) pro Kilometer liegen statt wie bisher bei 130 Gramm nach NEFZ. Dank steigenden Reichweiten ist Elektromobilität inzwischen bequem und bezahlbar. Die wachsende Auswahl auf Seiten der Hersteller zahlt sich auch für Verbraucher aus: Wer sich für ein Elektroauto entscheidet, leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, reduziert den Lärm im Stadtgebiet und profitiert zudem von günstigen Betriebskosten.
In etwa 90 Prozent der Fälle werden Elektroautos zu Hause geladen. Dort ist es, nebst dem Arbeitsplatz, auch am sinnvollsten, weil das Fahrzeug meistens nachts stundenlang unbenutzt herumsteht. Doch leider können in vielen Tiefgaragen private Mieter noch immer keine Ladestation installieren, weil die Verwaltungen dies verwehren. Dabei wäre es gerade wichtig, dass die Obhut der Ladeinfrastruktur aus Sicht der Netzbelastung der Gebäude in deren Hand verbleiben würde.
Die Emobilität ist nicht mehr aufzuhalten; also gestalten wir sie besser aktiv mit.
Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung.
Kaiser Willhelm II.
Der Ausbau von Ladestationen erhöht auch die Attraktivität der Immobilie. Die kommenden Jahre werden wohl Wohnungen ohne Ladeinfrastruktur kaum mehr ohne Abstriche vermietbar sein. Bei Wohneigentum wird dies noch schneller auswirken.
Entscheidend für die Zukunft der Elektromobilität in der Schweiz ist zudem das Thema Energiegewinnung. Denn bei rasant zunehmender Elektromobilität, steigt auch der Bedarf an der Energie. Bei 10’000 gefahrenen Kilometern pro Jahr liegt der Verbrauch eines Elektroautos derzeit bei etwa 2’000 Kilowattstunden. Laut der EBP-Studie soll der Strombedarf für Elektromobilität in der Schweiz bis 2025 gar um das Siebenfache steigen. Um diesen Verbrauch zu decken, macht es Sinn, die Ladestation zuhause mit einer Solaranlage zu kombinieren.
Es braucht daher allgemein mehr Informationskampagnen, um auch die Ängste der Verwaltungen abzuholen und Vorurteile gegenüber der Emobiltät abzubauen.